Slayershots / PI Erfahrungen

Ich bin zwar kein alter Hase und habe den Mod erst seit einer Woche, kann aber trotzdem gerne meine Erfahrungen teilen. Ich habe mich von 40ml auf 60ml in 30 Sekunden rangetastet und komme damit bislang ganz gut zurecht. Ich habe eine Lagom mit HU Scheiben und mahle nicht wirklich feiner als vorher. 18g in 18g basket, PI läuft dann 15-20s, ab 3-4g mache ich voll auf und komme damit auf 40-48 Sekunden, je nach Röstung und Yield (1:2, 1:2.5). Ich habe allerdings den Eindruck, dass meine Röstungen bislang (eher zwischen Mittel und Hell) mit 1:2 aktuell am besten schmecken. Wir haben den Mod auch mit Unimodalen Scheiben laufen lassen, da muss man tatsächlich deutlich feiner mahlen.

Geholfen hat mir auch der Leerbezug von 2-3 Sekunden bevor ich die PI starte bzw. den Siebträger einspanne. So ist das System auch mit Wasser gesättigt und die PI funktioniert auch richtig. Ohne den Leerbezug läufts bei mir zu langsam.

 

@Ratatazonk
Dass das Mahlgut der Niche für derartig lange Extraktionen schlecht geeignet ist willst du jetzt nicht lesen,die Partikelverteilung ist einfach zu breit und was du jetzt als bitter schmeckst ist der überextrahierte Teil der feinen Partikel.
Warum schreib ich das,weil ich eine Niche gegen die KafaTek MC4 aufm Tresen hatte und gut vergleichen konnte.
Einziger Tip der mir einfällt ist Wassertemperatur auf 90° und für bessere Verteilung aufm Puck sorgen,18g im 20er VST und ein Screen drauf,Bplus und Konsorten.

 

Mir fällt noch was ein,du kannst mal ein Decent Style Profil testen ob das was bringt,3-4 Sekunden Vollgas um den Puck komplett zu sättigen,dann nach Lust und Laune ein paar Sekunden Pre Brew und dann wieder Gas geben,evtl. reicht´s aber im Pre Brew zu bleiben.

 

Interessant. Ich hätte gedacht, dass eine konische Mühle nicht unbedingt die erste Wahl ist, um eine definierte Partikelverteilung zu bekommen - wobei die MC4 bestimmt das obere Ende der Fahnenstange für konische Mühlen ist.

 

Benutze ebenfalls seit ein paar Wochen die Linea Mini und Slayer-Mod, in meinem Fall ist die Mühle eine Mahlkönig ProM mit den original EK8 Mahlscheiiben, die anscheinend gut für definierte Partikelverteilungen sind. Ich habe bislang ebenfalls eine "klassisches" Slayer-Prozedur gewählt, 45ml/30sek Nadelventil-Einstellung, Prebrew bis zum ersten Tropfen, dann vollen Durchlauf. Prebrew ca 20-25Sek, Brew meist etwas kürzer, 1:2 Brührate.
Mit den drei Kaffees, die ich bisher probiert habe, habe ich keine Probleme mit Bitterkeit. Allerdings führt nach nach meiner bisherigen limitierten Erfahrung eine potenziell erhöhte Extraktion nicht unbedingt zu runderen, klareren und erstrebenswerteren Geschmacksprofilen. Mein Standardkaffee, Coffee Circle Sidamo, wird mit der Slayerprozedur vielschichtig, aber unharmonisch, dh Aromen die nicht unbedingt gut zusammenspielen, treten gemeinsam in den Vordergrund. Im Gegensatz dazu gewinnt der Coffee Circle La Bastille durch das Vorbrühen stark, wird intensiv, rund und nussig. Toller Kaffee, den werde ich in Zukunft öfters wählen!
Mit allen drei Kaffees konnte ich beobachten, dass ich mit der Mod wesentlich feinere Mahlgrade wählen kann, die ohne Vorbrühen den Siebträger mehr oder weniger verstopfen (gerechnet jeweils ab dem zeitpunkt mit vollem Durchfluss, was natürlich auch ein bias ist). @Ratatazonk hat mir in einer früheren PM geschreiben, dass er keinen feineren Mahlgrad wählen kann, auch das spricht für einen starken Einfluss der Mühle auf die Ergebnisse mit Slayer-like PI (hoffe ist ok, diesen Aspekt der PM hier zu erwähnen).

 

Zum Mahlgrad hatte ich mit @mahlmalmaik verwchselt, der mit langer PI eben nicht feiner mahlt, siehe oben

 

Eine gebrauchte ProM wäre eine günstigere Wahl...

(Damit will ich natürlich nicht die ProM mit der MC4 vergleichen, sondern vorschlagen, dass es günstigere Mühlen als die MC4 gibt, um die Vorteile langer Präinfusion auszuspielen)

 

Das seh ich komplett anders,
nah-unimodales Mahlgut braucht m.E.nach keine ausgeprägte PI sondern eher bar genaue Steuerungsmöglichkeiten des Shots,und bei weitem keine 9 bar im Peak.

 

Welches Mahlgut wäre dann für lange PI geeignet? (Aussagen grob bisher: breite Streuung wird bitter, niedrige Steuerung brauchts Druckkontrolle statt PI)

 

Ach komm,jetzt wird´s albern.
Die Slayer Shots auf der Decent mit´m Titus sind ganz o.k.
#422
Noch ergänzend,und das mein ich ausnahmsweise mal ernst,ich würd das nicht explizit am Mahlwerk festmachen,
eine guter ausbalancierter medium roast ist bestimmt auch mit der Niche machbar,aber nix dunkles,ölig schon gleich 3x nicht.

 

Warum albern? Ich meinte die Frage tatsächlich ernst.

Ich hatte ursprünglich angenommen, dass ich mit langer PI mit enger Mahlgutverteilung und wenig fines ganz gut fahren würde, eben weil ich so anteilige Überextraktion/Bitterkeit vermeiden kann. Hier sind ja auch einige mit Slayer/EK43 unterwegs.

Konische Mühlen hatte ich eher nicht auf dem Schirm, wegen grösserer Verteilung der Mahlgutgrösse und häufiug mehr fines. Das könnte ja auch zum Problem von @Ratatazonk passen.

Mit langer PI und ProM klappt das bei mir auch mit dem Einersieb ganz gut, mit dem (VST-)Zweiersieb nicht - da habe ich Probleme, den shot zu kontrollieren. Dass ich da nicht der einzige bin, hab ich grad hier gelesen: Uneven extraction Issue with flow profiling
Das entspricht ja ziemlich gut dem, was Du auch oben schreibst.

Also: Ich will mit meiner Frage nicht provozieren, sondern tatsächlich lernen, welche Art von Mahlgut für lange PI ideal geeignet ist.

 

@Ratatazonk
Du kannst doch die Flussrate am Ventil ändern,oder?
Die Niche sollte gut funktionieren mit 3.5-4 ml/s Pi,einfach mal probieren.

 

bin akutell am ausloten welches Upgrade als nächstes am meisten Sinn macht, deswegen stupse ich den Faden mal etwas an.
Habe eine noch unveränderte LMLM und die Niche. Neue Mühle + SlayerMod bekomme ich bei meiner Obergenerälin nicht gleichzeitig durch .

@Ratatazonk
Hast du einen guten Weg mit der Niche gefunden?

 

Ich nehme den Beitrag wieder aus der Versenkung. Habe das Nadelventil in meiner Micra verbaut. Grundsätzlich funktioniert das Teil zwar. Je nachdem wo die low-flow Position eingesetzt wird, kann man den Shot geringfügig geschmacklich etwas beeinflussen. Eine erhoffte "Geschmacksexplosion" hat sich in den letzten Monaten allerdings nicht eingestellt und ich vermute, mit kürzeren/längeren Brühverhältnissen würde ich ähnliche Ergebnisse erzielen...

Ich vermute, mein Mahlgut bei der Lagom Mini ist noch nicht ideal hierfür. Ich habe von eher hellen, vor allen Dingen medium Roast bis schwarze Grillkohle schon alles verköstigt.
Kann hier jemand berichten, in wieweit ein Wechsel von konischen Mahlscheiben hin zu uniformem Mahlgut etwa durch SSP Scheiben zu einer Geschmacksverbesserung geführt hat?

Gegenwärtig bin ich bei den von Grafikus vorgeschlagenen 2 ml/sec. Du würdest also empfehlen, die Durchflussmenge je Sekunde bei konischen Mühlen nochmal deutlich zu erhöhen?

 

Keine Ahnung wie ich damals auf diese aberwitzige Flussrate in Bezug auf die Niche gekommen bin.
Aktuell ziehe ich mit der DE1/Niche Verkohltes relativ lecker,d.h. so ziemlich ohne die gelegentlichen Niche bekannten Bittertöne,klar und süss in der Tasse, mit einem relativ simplen Flowprofil,8ml PI bis 4bar,weiter mit 1ml/s,da braucht´s keine Druckbegrenzung,die Shots laufen zwischen 3 bis max. 5 bar bei initial 85° auf 80° fallend.

 

Wieviel Fluss hat denn eine normale Rota-Pumpe? Dein Flow-Profile wäre ja dann über den dicken Daumen gepeilt genau umgekehrt zu einem Slayer Shot: erst Vollgas, dann reduziert (wobei du ja noch weiter reduzierst als das Nadelventil). Sollte ich mal ausprobieren, was meine Micra zu dem Vorgehen sagt

 

Würde es Dir was ausmachen mal ein screenshot/bild vom Profil zu machen? Gerne auch per PN.
Bin noch neu in der Decent-Welt und versuche momentan alles aufzusaugen.
Sorry fürs off-topic!